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«From Rookie to Racer» – Erste Eindrücke von der Rennstrecke

Racing klingt so international. So professionell. So gross. Aber ja - ich möchte Rennen fahren. Und auch wenn ich keinen Approach oder Höhenflug habe und nicht glaube, dass ich plötzlich Valentino Rossi's Tochter bin (ich bin crazy, aber nicht SO crazy), möchte ich mich dieser Challenge trotzdem annehmen. Warum? Weil ich mir selber beweisen möchte, dass manchmal eben auch die scheinbar unmöglichen Dinge möglich sind. Und wie ich mir das selber beweise, erfahrt ihr in diesem Beitrag – jedenfalls die Anfänge davon. :-)


Just do it – auch ohne Nike

Wenn ich das Geld hätte, würde ich diesen Claim Nike wohl abkaufen. Hab' ich aber nicht, denn Racing ist teuer... ;-) Anyways, ich habe mich entschieden und möchte den Weg gehen – das Ziel: die zweite Runde der kalifornischen Meisterschaft CRA, die Ende Juni in Laguna Seca stattfinden wird. Eine verrückte Rennstrecke und damit ein verrücktes Abenteuer, das mich da erwartet. Und ich bin selber gespannt, wo mich die Reise hinträgt.

Stand heute: Ich bin vor knapp einem Monat nach Deutschland gefahren und durfte bei Krämer Motorcycles mein Trainingsmotorrad für die bevorstehende Saison abholen. Sprich, ich werde mit der Krämer HKR EVO 2S auf verschiedensten Rennstrecken in Europa trainieren, um mir die Skills anzueignen, die ich für das Racing in Amerika spätestens Ende Juni brauchen werde. Ob das realistisch ist? Keine Ahnung. Ob ich mich trotzdem darauf einlasse? Auf jeden Fall! ;-)


Der Start: drei Tage Training in Valencia

Das erste Roll-Out mit der neuen Krämer war am 12. April in Valencia. Stand damals: ich hatte bis anhin 12 Tage mit 7 verschiedenen Motorrädern auf fünf verschiedenen Rennstrecken verbracht. Von Routine oder "messbaren" Verbesserungen also keine Spur. Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt natürlich auch wenig bis eigentlich gar keinen Fokus darauf gelegt, gezielt an spezifischen Punkten meiner fahrerischen Fähigkeiten zu arbeiten – denn, wir erinnern uns, ich wollte ja irgendwie gar nie Rennen fahren. Dachte ich jedenfalls. Haha.

Warum sich das geändert hat, lest ihr hier – das, was aus dieser Story entstanden ist, hat am 12. April auf dem Circuit Ricardo Tormo im strömenden Regen seine Anfänge genommen: Während in der Schweiz die Sonne schien und die ersten Frühlingsgefühle Einzug hielten, standen wir in Spanien wortwörtlich im Regen. So hatte ich mir den ersten Trackday mit der neuen Krämer nicht vorgestellt – aber gut, wenn ich mich auf Rennweekends vorbereiten wollte, dann musste wohl auch ein Regentraining irgendwo in meinem Mindset einen Platz finden. Nach anfänglichem Zögern und mit Blick auf die Wettervorhersagen für Tag 2 und 3 in Valencia entschied ich mich, die Kreditkarte zu zücken und mir beim Reifenservice von Speer Racing vor Ort Regenreifen für das noch nicht einen Meter weit gefahrene Bike zu besorgen. Gesagt, getan – und die Fahrten mit der Krämer im Regen waren eigentlich gar nicht so schlimm, im Gegenteil. Ich fühlte mich ready für die weitere Reise, die nach dem dritten Tag in Valencia direkt weiterging nach Hockenheim.


Hockenheim: der Grund für die Hassliebe

Von verschiedensten Seiten hatte ich es vor meinem ersten Trackday auf dem Hockenheimring schon gehört: Hockenheim ist eine Strecke für sich, die man entweder liebt, oder überhaupt gar nicht mag. Da wir an besagtem Sportfahrertraining mit Speer Racing auf dem langen Kurs inkl. Parabolika und Spitzkehre unterwegs waren, wurden mir bei der Erwähnung meines Einzylinder-Bikes viele skeptische Blicke entgegengebracht. Nach dem ersten Turn wusste ich auch, warum – die Strecke war so gar nicht cool für die HKR. Lange, schnelle (fast-)Geraden und harte Bremsmanöver. Eine Strecke, auf der "die Grossen" 1000 ccm-Motorräder nur so an einem vorbeiziehen. Jedenfalls auf meinem fahrerischen Level – sorry, bin eben keine Valentina Rossi. Und auch keine Marquez. Sondern eine 0815-Anja, die sich erstmals mit der Krämer HKR EVO 2S mit 80PS bei 125kg an ein Sportfahrertraining auf dem Hockenheimring wagte. Zudem hin erkältet war, verkrampft auf dem Bike sass dank einem erst 5 Wochen alten Rippenbruch und sich beim Schreiben dieser Zeilen gerade bewusst wird, dass das alles nach Ausreden-Suchen klingt. Ist es vielleicht auch.

So oder so: das Fazit meines Tages war kein positives für den Hockenheimring, obwohl der Event mit Speer und unserem Team einmal mehr erste Klasse war und uns sogar die Sonne den ganzen Tag Gesellschaft leistete. Aber so richtig im Flow und in positiver Begeisterung konnte sich der Hockenheimring nicht in meinen Gedanken festsetzen.



Anneau du Rhin: die Rettung dank "good Times instead of Lap Times"

Stephen, mein Racing-Unterstützer erster Stunde, hat mir von Anfang an gesagt: «Vergiss nicht, wenn wir da draussen auf der Strecke keinen Spass mehr haben, dann läuft was gehörig schief.». Und irgendwie hatte ich am Hockenheimring nicht so wirklich Spass – und war dahergehend nicht so wirklich motiviert für den bevorstehenden Freitag in Anneau du Rhin. Doch der Event, gemeinsam mit The Riders und Plüss Moto Sport, liess mir keine andere Wahl als mein Motorrad zu verladen und nach Frankreich zum "Rheinring" zu fahren. Zum Glück! Denn dieser Tag, ganz ohne Rundenzeiten, ohne Druck, ohne messbare Leistung – sondern einfach nur mit ganz viel Spass und Gefühlt fürs Bike, genau diesen Tag hat mein Mindset gebraucht. Ich spürte die Verbesserungen, fasste Vertrauen in mich, mein Motorrad, die Strecke und den Speed – und hatte gefühlt den Tag meines Lebens auf dem "kleinen" Anneau du Rhin. Umso gespannter bin ich, wie es nun wiederum auf den grösseren Strecken weitergeht. Denn Mugello, Cremona, Rijeka, Brünn, der Red Bull Ring und der Circuit de Barcelona-Catalunya warten dieses Jahr noch auf mich. Den Kalender, inklusive Events und Rennen in Amerika, findet ihr hier.


Comments


Dang_HHR_Anja3.JPG

Danke fürs Vorbeischauen!

Hier erwarten euch keine fachlich endlos recherchierten Know-how-Artikel. Dafür gibt's schliesslich theriders.ch. :-)
Hier erwarten euch einzig meine ganz persönlichen Erfahrungen, mit denen ich inspirieren und an denen ich euch teilhaben lassen möchte.
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